Der Künstler Otto Freundlich

Studium in Berlin, Reise nach Paris; Eintritt in die Künstlerkreise der Avantgarde des Montmartre.

Ansiedlung in Paris

Otto Freundlich begann sein Leben als Werkstattauszubildender und studierte später Kunstgeschichte in München und Florenz. Im Alter von 27 Jahren begann er mit der Malerei und Bildhauerei und spezialisierte sich ab 1908 auf die konstruktive Malerei mit reinen Farbschichten. Er kam 1909 nach Paris und nahm ein Atelier im “Bateau Lavoir” auf dem Place Ravignan, wo er sich mit Picasso anfreundete.

Er stellte mit den Kubisten in Paris, Amsterdam und Köln aus. Freundlich komponierte 1919 seine ersten völlig abstrakten Gemälde, führte aber auch Mosaike und Buntglasfenster aus. 1930 wurde er Mitglied der Gruppe “Cercle et Carré” und dann der “Abstraction-Création”. Hitler klassifizierte ihn zu den “Entarteten Künstlern” und wurde als Jude in das Konzentrationslager Lublin-Maidenech (Polen) deportiert, wo er 1943 starb. 1954 fand in der Galerie Rive Droite, Paris, eine Retrospektive statt.

“Der Künstler ist ein Barometer der Transformationen. Er spürt sie in seinen Handlungen und Gedanken, bevor sie in der Welt verwirklicht werden. Wenn er sich von den allgemein anerkannten Formen und Wahrheiten löst, führt er die Edikte einer neuen Realität aus.

Alle künstlerischen Realisationen haben eine Neigung: eine enge Neigung, wenn sie der Schutz des Künstlers ist, eine große, wenn der Künstler auf sich selbst verzichtet und sein Werk mentale Grenzen öffnet. Das Erzwingen von Barrieren – sozial, politisch, spirituell – beginnt in jeder historischen Periode. Unsere werden zum ersten Mal die Vereinigung des Menschen mit der ganzen Erde vollziehen und so Nostalgie und Sehnsucht nach fernen Dingen in etwas anderes verwandeln, sicherlich viel Größeres, wenn auch überall in unserer Reichweite.”

Ausstellungen

Eine aktuelle Ausstelllung befindet sich hier: https://www.museum-ludwig.de/de/ausstellungen/rueckblick/2017/otto-freundlich-kosmischer-kommunismus.html

  • 1938
    20. April: Gruppenausstellung in der Galerie Berthe Weill. 1. Mai: Ausstellung in der London Gallery, Lmtdd. 19. Mai bis 8. Juni: Ausstellung in der Ren, Breteau Art Gallery, Paris: Kunstdekoratif 39. Erster Salon der neuen Realitäten in der Charpentier Gallery
  • 1937
    16. Januar – 14. Februar: Teilnahme an der Ausstellung der Konstruktivisten, Basel
    März: Teilnahme an der Ausstellung der Musicalisten
  • 1931
    Erste Ausstellung in der Galerie de la Renaissance, 11. bis 30. Juni, Paris
    Ausstellung der November-Gruppe, 3. Juli – 3. August, Berlin
    Einzelausstellung in der Andreas Becker-Neumann Galerie, Köln
  • 1930
    Juni: Zweite Ausstellung der Superunabhängigen, Paris
    15. November: Ausstellung im Kunstsalon, Zürich
  • 1929
    Ausstellungen in Museen in Amsterdam und Den Haag.
  • 1928
    Shows im Salon der unabhängigen KünstlerInnen
  • 1910–1913
    Teilnahme an verschiedenen Ausstellungen in Paris (Galerie Sagot), Berlin (Neue Secession) und in Herwarth Waldens Herbstsalon, dann Düsseldorf (Sonderbund) und Amsterdam (Kunst-Kring).